Donnerstag, 15. März 2018

Let's talk about "Sternenscherben"















Sternenscherben




Allgemeine Informationen:


"Sternenscherben" ist bereits das dritte Buch von der deutschen Autorin Teresa Kuba. Das Buch erschien am 12. Oktober 2017 und wurde beim Drachenmond Verlag veröffentlicht.



Das 240 Seiten lange Buch kostet als e-Book € 3,99. Ihr könnt auch die Taschenbuchausgabe für € 12,90 unter anderem auf Amazon erstehen.

Das Cover ist wie fast alle Cover des Drachenmond Verlags einfach wunderschön und wurde von Alexander Kopainski designt.
Der Titel klingt sehr mystisch und verspricht eine spannende Geschichte.



Klappentext:

Mein Name ist Nora Stars und ich gehöre zur Elite des perfekten Systems. Unter meiner Haut sitzt ein Chip, der verhindert, dass ich eine der letzten Städte der Erde verlasse, denn außerhalb leben die Outsider. Wertlose Menschen, die ohne den Schutz der Stadt wahnsinnig wurden.
Ausgebildet zur Kämpferin, werde ich alles für das System tun. Aber ich bin anders, denn mein Haar ist nicht blond wie das der meisten Privilegierten, es ist pechschwarz. Und obwohl alle meine Erinnerungen vor meinem 18. Lebensjahr gelöscht wurden, erscheinen in meinen Träumen Bilder aus einem längst vergangenen Leben – einem Leben außerhalb der Stadt.
Bist du ein Wertloser, Darian?“, versuche ich ein letztes Mal, eine Antwort aus ihm herauszubekommen.
Das entscheidet nicht das System, das entscheidest ganz alleine du, ob ich dir etwas wert bin.“



Empfehlung (ohne Spoiler):

Die Dystopie aus der Feder von Teresa Kuba lässt mich zwiegespalten zurück. Zu Anfang tat ich mich mit der Protagonisten wirklich schwer, was sich im Laufe des etwas Buches besserte. Zusätzlich verwirrte mich die Geschichte zu Anfang wegen der vielen Informationen. Als sich dies legte, war ich wirklich begeistert von der Story, auch wenn mir die Charaktere für mich zu wenig Tiefgang hatten, vor allem die Nebencharaktere konnten mich nicht überzeugen. Doch auch manche Handlungen der Hauptcharaktere waren für mich nicht nachvollziehbar

Die Autorin aus Freising hat einen tollen Schreibstil der einen guten Lesefluss garantiert. Die Strukturierung des Buchs in relativ kurze Kapitel sorgt zusätzlich dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Auch die Dynamik zwischen den Protas fand ich toll. Aber das letzte Drittel insbesondere, der große Showdown und den Epilog haben mich sehr enttäuscht. Das Ende wirkte sehr gehetzt und nicht mehr wirklich gut ausgearbeitet.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich die Grundidee der Geschichte toll fand, aber die Umsetzung teils etwas holprig bzw. gehetzt war. Wen das nicht stört und gern eine Story mit einem interessanten dystopischen Setting lesen möchte, ist hier genau richtig. 


Bewertung


6 von 10 Lilly Blüten



Let‘s talk about (inkl. Spoiler!):

Wie bereits in der Empfehlung erwähnt, habe ich mich mit den Charakteren etwas schwer getan. Nora ist nicht unbedingt ein einfacher Charakter der einen auf Anhieb sympathisch ist. Selbst jetzt nach Abschluss des Buches, kann ich nicht wirklich sagen ob ich sie wirklich mochte. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass ihre Geschichte sehr interessant war.
Doch nicht nur mit Nora ging es mir so, sondern auch mit den anderen Charakteren. Sei es Ruby die sich zwar ziemlich bald als Bit... rausstellte, aber deren Sinneswechsel am Ende nicht wirklich schlüssig war bzw. erklärt wurde. Oder Davinie, sie hatte so gut wie keine Tiefe, warum hat sie sich mit Nora angefreundet, was war ihre Forschung etc pp. Das könnte ich ewig so weiter führen. Die einzige Ausnahme ist in Ansätzen Ruby.
Ruby ging mir von allen Charakteren noch am meisten ans Herz, doch auch bei ihr fehlte die Tiefe, so das ich ihren Tod zwar tragisch aber nicht besonders emotional fand. Außerdem wurden manche Sachen auch einfach nicht aufgeklärt. Was ist zum Beispiel in der Vergangenheit zwischen Ruby und Lennox vorgefallen? Wurde Ruby auf der Säuglingsstation tatsächlich zum Sex gezwungen bzw. zur Schwangerschaft? Sind auch Babys gestorben bei dem Angriff der Herbaner? Das wären alles Möglichkeiten für emotionale Trigger gewesen.

Die Grundidee mit dem SYSTEM fand ich toll und je mehr man in diese Gesellschaft eintaucht desto klarer wird, das es sich dabei lediglich um Gehirnwäsche handelt. Wie beinahe immer ist der Hauptantrieb einer Organisation die Machtgier und der Kontrollzwang eines Oberhauptes. So edel die anfänglichen Absichten solcher Institutionen auch immer sein mögen, irgendwann kommt immer der Punkt wo einer, der ehrgeiziger ist als alle anderen, sich an die Spitze setzt und die ganze Organisation nur noch dazu dient seine eigene Machtgier zu stillen.
Das lässt sich besonders gut sicherstellen, in dem man dafür sorgt, dass die Mitglieder der Organisation möglichst wenige eigenständige Gedanken haben. Jegliche autonome Erfahrungen die von den Grundsätzen des Systems abweichen werden daher direkt wieder aus dem Gedächtnis der Mitglieder gelöscht.
Gut, dass dies bei Nora nur zum Teil funktioniert. Die Erinnerungsfetzen die immeer wieder aufflackerten fand ich ein toll. Auch wenn ich mir, wie bereits erwähnt, mehr Informationen gewünscht hätte.
Das zweite Mittel mit dem das SYSTEM seine Mitglieder gefügig hält, ist Angst. Wie man eindrucksvoll bei dem Verfahren gegen Aliya sieht, wird jeder noch so kleine Verstoß hart bestraft und selbst als Nora ihre Beschuldigung zurück zieht besteht der Gebieter auf eine Strafe die noch Schlimmer war als der Tod, so kann es Aliya wohl niemand verdenken, dass sie den Selbstmord wählte.
Der Gebieter zögerte ja schließlich auch nicht, Nora festzunehmen, sobald sie nicht mehr die gefeierte Heldin war und dem System nicht mehr diente. Ebenso wie er keine Skrupel hat sie hinzurichten, obwohl sie ihm eine Lösung präsentiert, die sie alle retten könnte.



Schön fand ich, das Statement dass die illegale Party setzte. Denn egal wie sehr man die Menschen manipuliert und versucht sie zu beherrschen den funken eines freien Geistes, eines rebellischen Auflehnens kann man nicht töten.

Das Nora etwas Besonderes ist, zeigt sich neben ihren Träumen bzw. Erinnerungen auch durch ihre Teleportationen, dass sie allerdings ein Alien ist, fand ich ein wenig naja. Aber gut kann man natürlich machen. Doch auch ihr Mitgefühl, dass sie beispielsweise auf dem Rückweg von der Feldprüfung zeigte macht sie zu etwas Besonderen, auch wenn es für ihre Rasse komplett untypisch ist.
Weil wir gerade von dieser Prüfung sprechen, diese fand ich leider gar nicht gut. Ich fühlte mich wie in einer Fanfiction zu Die Tribute von Panem. Die Checkpoints als Synonym für die Sponsorengeschenke und das Mädchen dass sie am nächsten Tag töten wollte, in Anlehnung an Glimmer und Clove. Sogar die Zweisamkeit in der Höhle zwischen Darian und Nora erinnerten mich an Katniss und Peeta. Auch der Abtransport mittels eines Flugzeugs erinnert stark an die Hoovercrafts.
Das selbe Gefühl hatte ich übrigens auch am Ende des Buches. Das Ende der Trilogie von Suzanne Collins zeigt Katniss und Peeta auf einer Wiese mit ihren Kindern und bei Sternenscherben erwartet uns ein ähnliches Bild.
Versteht mich nicht falsch, ich würde nie behaupten dass die Ähnlichkeiten Absicht sind. Ich habe mich nur gefragt ob eventuell die Idee aus einer Idee zu einer FF zu Panem entstand. Sprich ob die Geschichte rund um Katniss vielleicht Inspiration zu einer neuen Geschichte war, was ja ganz normal und legitim ist. Ich weiß, das man für die eigenen Projekte sowieso betriebsblind ist, aber mir ist es eben aufgefallen und ich fand einfach, dass die Prüfung nicht zum Gesamtkonzept des Systems passte, das sonst so darauf aus war die Mitglieder innerhalb der Grenzen zu halten.

Dann kommen wir zu Darian. Von Anfang an mochte ich die Dynamik zwischen ihn und Nora. Die gegenseitigen Stichelein fand ich super gelungen und gaben der Handlung eine schöne Auflockerung und obwohl Darian ja von Anfang an behauptet dass Nora in ihn verliebt sei, denke ich, dass er es war der als erster Gefühle hegte. Ich persönlich liebe seine Rettungen, auch wenn er sich fortwährend darüber beschwert. Aber ich muss gestehen, dass ich seine Handlungen teils nicht ganz nachvollziehen konnte. Wenn er Nora unbedingt beschützten wollte während der Prüfung warum ist er dann aus der Stadt geflüchtet anstatt mit ihr gemeinsam anzutreten? Das wirkte auf mich unlogisch und ein wenig konstruiert.

Spannend war natürlich die Frage wer Darian wirklich war und was sein Ziele sein mochten. Als dann der Virus in der Stadt ausbrach, dachte ich erst es wäre ein biologischer Angriff, vor allem aus dann Darian an Noras Bett auftauchte und sie küsste um sie mit den entsprechenden Antikörpern zu versorgen. Was ich mich allerdings gefragt habe war, woher wusste er dass die krank war und warum zur Hölle lebte der Gebieter noch, obwohl er einer der Ersten war die krank geworden sind. Achso und na klar Darian, bei dem Kuss ging es nur um die Antikörper, denn dies war ja der einzige Weg diese zu übermitteln nicht wahr???? rofl

Als er sie schließlich vor den Soldaten in der Stadt rettete, die sie umbringen wollten, dachte, ich trotz allem, dass sie nun endlich eine Chance hatten, immerhin hatte sie Leeron im Zuge der Selbstverteidigung getötet. Auch wenn klar war, dass es deswegen natürlich Streit geben würde, war ich ungläubig, als Darian tatsächlich ging und sie quasi zum sterben zurück ließ. Das hätte ich nicht gedacht. Von da an ging alles unheimlich schnell und die Handlung wirkte gehetzt und nicht mehr wirklich schön ausgearbeitet. Doch lassen wir das mal außer Acht fand ich es zum Teil auch unglaubwürdig, dass Darian sich erst extra auf den Weg macht um Nora zu retten und sie dann während der Gefangenschaft nicht miteinander reden. Warum hat sich Nora nicht mehr teleportiert? Also hier hatte ich einfach das Gefühl, man hat das aus Bequemlichkeit so geschrieben, aber stimmig wirkte es nicht.

So ging es mir dann leider auch mit dem Rest des Buches. Ich fand den großen Showdown so lala wie gesagt fehlt mir auch das Verständnis dafür warum Milay ihre Gesinnung so schnell geändert hat, vor allem da sie Nora ja auch nicht mochte. Auch warum dann der Tod des Gebieters quasi die Lösung warum alle Völker wieder friedlich wurden und zum Heimatplaneten zurückkehrten. Nein, sorry das alles wirkte seicht und unausgearbeitet und hat für mich den Gesamteindruck des Buches klar gemindert.

Oder seht ihr das anders?

Wie hat euch das Buch gefallen?

War fiel euch positiv oder negativ auf?

Ich bin schon sehr auf eure Meinung gespannt.

Alles Liebe

eure Lilly 😘

Bildquelle: Amazon, Pixabay

2 Kommentare:

  1. Wieder mal ein sehr schöne Talk About! :-D Da ich am Samstag den Drachenmond Verlag stürmen werde, hat mich deine Rezension jetzt sehr interessiert! Die Story klingt auch verlockend, aber ich werde mich wohl für 1-2 andere Bücher entscheiden. lg Nadine von Nannis Welt

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    1. Ja, da gibt es sicher noch andere Bücher, die dein Interesse wecken. Ich kann zum Lachen "Bin hexen, wünscht mir Glück" empfehlen. Im Moment lese ich "Die Schöpfer der Wolken" aus dem DM Verlag aber bisher haut es mich nicht von den Socken, ich finde es zieht sich, aber das ist wohl Geschmackssache.

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