Donnerstag, 31. August 2017

Let's talk about "Die dreizehnte Fee (3) - Entschlafen"

Die Dreizehnte Fee (3)
Entschlafen

   




Allgemeine Informationen: 

"Entschlafen" ist der dritte und letzte Teil von Julia Adrians "Die Dreizehnte Fee" Trilogie. Das Buch  erschien im August 2016 und wurde vom Drachenmond Verlag veröffentlicht.








Das 320 Seiten lange Buch ist als e-Book (€ 3,99) und als Taschenbuch (€ 12,00) auf Amazon erhältlich. Das Buch ist ca. 100 Seiten länger als Band 2 und ist somit das längste der Reihe.

Das Cover ist, wie die der Vorgänger, sehr schön und wirkt mystisch. Doch dieses Mal vermittelt es auch ein Gefühl von Zerstörung...dem Ende eben. Der Titel gliedert sich toll in die Reihe ein Erwachen, Entzaubert, Entschlafen - und suggerierte ein tragisches Ende.


Buchillustration von So lil' art

Klappentext:

“Keine Geschichte sollte endlos währen. Es muss ein Ende geben. Es gibt immer eines.”

Die Königin der Feen steht einem neuen Feind gegenüber, der noch mächtiger scheint als alle Schwestern zusammen. Es gibt nur einen Weg, ihn aufzuhalten: Lillith muss ihre Kräfte zurückerlangen und zu dem werden, was sie am meisten fürchtet. Doch wer ist wirklich Freund und wer ist Feind?


»Wohin gehst du?«, rufe ich und will ihn am liebsten aufhalten.
»Jagen«, antwortet er kurz angebunden, dann verschwindet er und lässt mich zurück.

Er gibt mich frei. Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Aber unsere scheint vorbei.




Empfehlung (ohne Spoiler):


Leider muss ich sagen, dass mich Band 3 nicht mehr im gleichen Maße begeistern konnte wie die Vorherigen. lrgendwie kam ich die Geschichte nicht so gut rein und es machte zum Teil den Eindruck auf mich, als hätte man versucht zu viel Story in die Geschichte reinzupressen. Es wirkte gehetzt und daher auch etwas verwirrend und undurchsichtig.

Natürlich könnte man jetzt sagen, dass die vorherigen Bücher auch geheimnisvoll, verwirrend und undurchsichtig waren, und das stimmt natürlich, allerdings hätte ich mir für den letzten Teil einfach gewünscht, dass sich alle Mythen lüften und der große Aha-Moment kommt. Doch jedes Mal wenn ich dachte nun würde sich der gordische Knoten lösen, kamen neue Rätsel hinzu.
Buchillustration von So lil' art

Ab ca. der Hälfte des Buches musste ich mich beinahe zwingen weiterzulesen, was an mehreren Faktoren lag. Erstens gab es diesen sich ständig wiederholenden Plot von "sich Finden - Leidenschaft - bitterer Abschied". Zweitens hatte ich zwischendruch das Gefühl dass der rote Faden der Handlung verloren gegangen sei. Es kam mir so vor, als ob die Autorin die verschiedenen Ideen die sie für den Fortlauf der Geschichte untergebracht hätte, ohne darauf zu achten wie sie genau zusammen passen. 

Dazu kommt, dass sich Lilith gefühlt immer mit dem selben Konflikt beschäftigt und sogesehen in ihrer Entwicklung immer wieder zurückfällt um den selben Prozess erneut durchzumachen. Da dies nun aber schon seit 3 Bänden der "Spannungsfaktor" ist hat dieser für mich in Band 3 ein wenig seinen Reiz und somit auch an Spannung verloren.

Zu guter Letzt hat mich leider auch das Ende enttäuscht. Nicht nur von der Art her, sondern weil für meinen Geschmack auch einfach zu viele Fragen unbeantwortet blieben. 


Sehr gut gefallen haben mir die Illustrationen im Buch, die von So lil' art  erstellt wurden. Diese machen das Buch nochmals zu etwas ganz besonderen. Einige davon findet ihr auch in meinem Blogeintrag wieder. 


Ich empfehle das Buch allen weiter die Band 1 und 2 mochten, denn ihr wollt sicher wissen wie es weiter geht. Die Reihe selbst empfehle ich allen Liebhabern von Fantasy bzw. düsteren Märchen  im Young Adult Bereich (ab 16 Jahren) weiter, allerdings sollte unbedingt mit Band 1 begonnen werden, da es eine fortlaufende Geschichte ist und es keine Erklärungen ála "Was bisher geschah..." gibt. 




Also kommen wir zur Bewertung:

   6 von 10 Lilly Blüten






Let's talk about (Achtung Spoiler!):


Wie ihr der Empfehlung bereits entnehmen konntet, war ich von Band 3 nicht mehr so begeistert wie von den ersten beiden Büchern. Das fing bereits mit dem ersten Kapitel an. Wir verlassen Lilith in Band 2 ja mit folgenden Worten. 

Irgendwo dort wartet er auf mich. Er liebt mich, er muss mich lieben. Ich werde einen Weg finden, für ihn und für mich. es muss einen geben. Ich stecke den Ring auf den Finger, er passt, als hätte er niemals woanders gesessen. Ich lache und schluchze zugleich, dann drehe ich den Ring.
Überallhin, jetzt kann ich überallhin.
Ich weiß schon genau wohin zuerst.
Dann bin ich fort.


Dies suggerierte mir dass Lilith sich auf dem Weg zum Hexenjäger machte oder aber zumindest den Feenturm/die Feenlichtung verlässt. Jedoch hat sie sogesehen nur den Fahrstuhl benutzt und ist zu der Leiche des Orakels "gesprungen". Diese hat sie dann beerdigt, was durchaus sehr traurig war, aber eben einfach nicht zum Ende des 2. Bandes passte. 




Danach geht es zurück in die Wasserstadt, wo wir erfahren, dass auch das Orakel geliebt hat und geliebt wurde. Der arme Uhrmacher, dem die Zeit nun davonläuft, handelt auch jetzt noch nach ihrem Plan. Ich fand die Idee, dass sich die beiden voneinander in der nächsten Vollmondnacht verabschieden können sehr schön und passend.
Dennoch war ich irritiert davon, dass Lilith in die Wasserstadt geht um die Male und Eva's Spiegel zu suchen anstatt nach dem Hexenjäger zu suchen.


Was aber auch keinen Unterschied gemacht hätte, da dieser ja zusammen mit Olga (warum zum Teufel ist die nach ihrem Verrat noch bei ihm?) ebenfalls die Wasserstadt besucht, um den neuen König zu feiern. Und dies ist niemand geringerer als Viktor, der Anführer der Hexenjäger. Ein Schaumschläger wie er im Buche steht (Wortspiel nicht beabsichtigt)

Also diese Stadt hat tatsächlich kein gutes Händchen für Herrscher.

Doch die Ära dieses Herrschers ist ohnehin nicht sehr lange denn sie endet auf dem Ball mit dem ihr Anfang hätte gefeiert werden sollen. Dieser Ball hat es wirklich in sich, denn zum ersten Mal erleben wir die geballte Kraft der Drachenreiterin. Und plötzlich ist auch Elle wieder da. Das Mädchen lebt und Lilith schafft es diesmal, dank Olga's Selbstaufopferung,  sie zu retten und bringt sie zu den Sieben im Siebengebirge.

Als Lilith danach erneut in die Wasserstadt zurückkehrt kommt es zum Kampf mit der Drachenreiterin in dem sie zu Unterliegen droht im letzten Moment jedoch von der Eishexe, gemeinsam mit Haruko & Akiko gerettet wird. Und erstmals lüftet sich der Schleier um die Geschichte des Hexenjägers ein wenig. Den wir erfahren, dass er und der Mogul Brüder sind. Auch zeigt der Mogul sein wahres Gesicht. Denn da er inzwischen die Hautfetzen, welche der Uhrmacher verwahrte, in seinen Besitz gebracht hatte und so gewährleistet war, dass die Magie nicht ausgelöscht wurde, hatte er keine Verwendung mehr für Lilith und versucht sie mittels seines Lebenskraftsaugenden Kusses zu töten. Erneut wird sie von ihren Schwestern gerettet, und der Hexenjäger flieht mit ihr mithilfe des Rings.

Dies alles geschieht in Eva's kleinen Paradies inmitten der Stadt. Ein magisch geschützer Garten der selbst nach dem Angriff der Drachenreiterin noch unberührt ist. Dieser Garten spielt überhaupt eine große Rolle im gesamten Buch. Nicht nur findet hier das erste Wiedersehen mit dem Hexenjäger statt, bei dem er Lilith tatsächlich erschießen wollte, sondern wir erfahren auch mehr über Eva und wie sie zur Königin der Wasserstadt geworden ist und erneut müssen wir erkennen, dass die Geschichte der Hexen nicht schwarz-weiß ist. Was auch die Geschichte der stummen Lise beweist.

Er flieht mit ihr nach Murano wo sich die Beiden in der gegenseitigen Leidenschaft verlieren nur um sich anschließend, mal wieder, qualvoll verabschieden. Doch wenigstens haben wir erneut einige Informationen bekommen und hier kam mir zum ersten mal der Verdacht dass der Hexenjäger und der Mogul die Verfasser der Geschichte sein könnten. Ehrlich gesagt, dachte ich dass es sich dabei um die Gebrüder Grimm handeln würde. Das hätte ich irgendwie ziemlich cool gefunden.
Schockierend hingegen fand ich, dass er derjenige war der ihre Schwestern zu ihrem Verrat ermutigt hat.

Erneut alleine, schmiedet Lilith ihre eigenen Pläne, da der Hexenjäger derart verbohrt und hart ist, will sie ihm beweisen, dass auch die Feen es verdient hatten weiterzuleben. Dass sie in Eintracht mit den Menschen leben konnten. So kam es, dass Lilith ein Bündnis mit der Eishexe schloss und versprach den verbliebenen Schwestern die gestohlene Magie zu überlassen und sich nur die der bereits gefallenen Feen wieder zu holen.



Doch bereits kurz darauf bricht sie das Bündnis indem sie sich die Magie der Rabenmutter einverleibt. Auch wenn diese ihr das Mal praktisch zu Füßen geworfen hat, war ich doch enttäuscht dass sie ihre Schwestern so schnell hinterging.

Ein wenig genervt, war ich anschließend davon, dass sie erneut den selben Kampf ausfocht wie seit Band 1 nämlich dass sie aufgrund der Magie zur Königin wurde. Dies manifestiert sich sogleich bei ihrem Besuch in der goldenen Stadt in der sie das Baby "segnet" auch wenn sie es kurz darauf bereut und ihren Fluch abschwächt, den Jungen zumindest eine Chance zum Überleben gibt macht es dies nicht besser. Noch schlimmer finde ich, dass sie es Elle überlässt ihre Grausamkeit auszuräumen. So nimmt sie dem Mädchen, dass sie zu lieben behauptet, jede Wahlmöglichkeit für ihre Zukunft.

Selbst nachdem sie den Fluch bereute den sie den Baby auferlegte und man denkt sie hat (erneut) die Kurve bekommen, fällt sie im Schloss der Ascheprinzessin in alte Muster zurück und überlässt die Menschen dort dem Kältetod.

Generell wirkte sie im restlichen Buch sehr unstet, gefühlt alle 2 Seiten änderte sie ihre Meinung und ihr Ziel. Mal will sie dem Hexenjäger beweisen dass die Feen es wert sind gerettet zu werden, dann will sie wieder die Schwestern für ihren Verrat büßen lassen. Natürlich verstehe ich das angedachte Konzept der inneren Zerrissenheit doch ist dies nach 3 Bänden einfach sehr ausgereizt und vor allem wird es als Leser sehr anstrengend den teils wirren Gedankensprüngen zu folgen.

Als nächstes geht es dann zurück nach Murano wo wir wohl die reinste Fee, Befana. wieder treffen. Die Lilith zum ehemaligen Zuhause des Rattenbiestes begleitet wo sie nicht nur den Mogul sondern auch einen Berg von toten Jungfrauen findet. Inmitten dieses grauenvollen Szenarios lüftet sich endlich die Geschichte rund um die Brüder.

Mir erging es hier ebenso wie Lilith, mein erster Gedanke war

"Er liebt nicht sie sondern Schneewittchen, immer nur Schneewittchen"

Und diesen Verdacht konnte ich nie mehr ganz los werden. Denn seine Beteuerungen, dass er immer Lilith geliebt habe, kamen ja erst von ihm, als sich Lilith seinen Geist einbildete.

Doch zurück zum Geschehen in der Burg des Rattenbiestes. Denn leider müssen wir uns dort auch von Befana verabschieden. Denn der Hexenjäger tötet die gute Fee kurz bevor er seinem eigenen Ende gegenüber treten muss. Ich muss sagen, in diesem Moment habe ich Julia Adrian ein wenig gehasst , denn sie hat mich zerstört, in dem sie den Hexenjäger tötete. Nein nicht einfach tötete, sie lässt uns erst qualvoll miterleben wie er brennt, schürt dann einen Funken Hoffnung in uns, in dem sie uns glauben machte, dass Lilith ihn retten konnte. Nur um uns im nächsten Moment das Messer erneut ins Herz zu stoßen.

Die von Trauer geplagte Lilith wirkt dank der Flügel die aus ihrem Rücken hervorbrechen wie ein schwarzer Engel und als das Adrenalin schwindet, dass ihren Rachedurst ausgelöst hat, fällt sie in eine tiefe Depression. Besonders schön fand ich, dass die Eishexe ihr zur Hilfe kam, und ihr aus der Trauerstarre half. 

Leider dankt Lilith ihr das indem sie ihr das Mal von der Haut reißt. Das habe ich nicht verstanden, denn gerade die Eishexe, die inzwischen die ganze Wahrheit kennt, hätte bestimmt freiwilig ihr Mal aufgegeben wenn Lilith sie in ihren Plan eingeweiht hätte. 


Sehr emotional war auch der Besuch in der Grabkammer unter Wasser, wo der Hexenjäger neben der Meerhexe und deren Liebsten ruht. Wir erfahren sogar noch den wahren Namen der Meerhexe. Loreley. Auch ein Teil ihrer Geschichte wird enthüllt. Somit ist klar, dass die Meerhexe und ihr Liebster eine Anlehnung an die griechische Mythe über Echo und Narzissus sind, auf der die deutsche Sage rund um den Loreley-Felsen am Rhein beruht.




Somit sind wir auch schon beim Endkampf zwischen Lucia und Lilith angekommen. Dieser findet erneut in dem magischen Garten der Wasserstadt wach. Lucia hat sich dieses Mal Unterstützung in Form des Moguls geholt, doch um auf Nummer sicher zu gehen, hat sie zusätzlich noch die Eishexe und Täubchen entführt um Lilith mit deren Leben und auch mit Elle's zu erpressen. Dennoch unterliegt Lucia und ihre Strafe ist hart. Lilith bannt sie auf den Grund des Rabenschachtes gemeinsam mit ihren Drachen. Jedoch kann Lucia, die wohl eine Anlehnung an Luzifer, dem Lichtbringer...dem Morgenstern, ist, alle 1000 Jahre für eine Nacht dem Gefängnis entfliehen und Schrecken über die Welt bringen. 
Zurück im Garten erfährt auch der Mogul seine gerechte Strafe und wird zum Dschinn, nachdem er Täubchen dass Leben gestohlen hat. 

Nun gilt es für Lilith nur noch ihre Angelegenheiten zu regeln, denn sie hat ihr Ende bereits beschlossen. Es folgen eine Reihe sehr trauriger Abschiede von Elle, dem Uhrmacher, der Eishexe & Haruko und Akiko.
Die letzteren gehen in die Brunnenwelt um dort Liliths Versprechen gegenüber den Goldkindern einzulösen. Auch ihr Versprechen gegenüber den Geistern von Gretchens Opfer vergisst sie nicht und bettet diese zur letzten Ruhe und bedeckt sie mit einem Meer aus Vergissmeinnichts. 

Doch das ist nicht alles, was sie in den Tiefen der verlassenen Bergstadt zu erledigen hat. Denn sie hat diesen Ort, an dem sie und der Hexenjäger sich so nah waren, dazu auserwählt ihr Grab zu werden. Sie schließt sich selbst in einen gläsernen Sarg ein, der jegliche Magie mit ihr versiegelt. Zusätzlich versetzt sie sich erneut in den Dornröschenschlaf, ohne Hoffnung auf Wiedererweckung. Denn ihre einzig wahre Liebe ist tot. 

So geht die Geschichte rund um die 13. Fee zu Ende. Für mich war das Ende leider etwas enttäuschend, denn es ist irgendwie konfus und für meinen Geschmack bleiben wir mit zuvielen offenen Fragen zurück, die auch der Epilog nicht beantworten kann. Im Gegenteil dieser machte mich noch verwirrter. 

Ist der Hexenjäger in beiden Welten Tod? Wie kann er über ihren Sarg wachen und warum meint die Eishexe dass dies die Situation besser macht, ist der Wächter dann nicht nur ein willenloses Abbild des wahren Hexenjägers?

Wie konnte die Nixe die Welten wechseln? Wie schafften es die Brüder?

War es wirklich er, den Lilith in ihren Visionen nach seinem Tod gesehen hat, oder waren es nur Einbildungen, etwas dass sie gerne von ihm gehört hätte?

Wie kann es sein, dass dennoch Feen leben, wenn der Hexenmeister sich den Tod aller Feen inkl. Lilith gewünscht hatte? "Denn so funktionieren Wünsche nun mal"! 

Auch habe ich nicht verstanden, warum sie sich nicht neben dem Hexenmeister zur letzten Ruhe gebettet hat, das wäre irgendwie passender gewesen. 
Buchillustrationen von So lil' art

Wie kann es sein, dass der Uhrmacher meint, die Eishexe hätte (im Buch) noch keinen Namen. Ich meine das Buch handelt doch von Liliths gesamten Leben unter anderem auch von dem Kennenlernen der beiden Feenkinder und irgendwo in diesem Buch steht bestimmt der Name der Eishexe. 

Wie fandet ihr das Ende? Seid ihr damit zufrieden oder hättet ihr euch ein anderes Ende gewünscht? 

Habt ihr auch soviele offene Fragen?

Wie gefiel euch der 3. Teil im Allgemeinen. 

Welcher Abschied oder Tod war für euch der schwerste?

Ich freue mich schon drauf, eure Meinung zu hören.

Alle Liebe

eure etwas enttäuschte Lilly 😘





Bildquellen: Pinterest & Google











Sonntag, 27. August 2017

Let's talk about "Die Dreizehnte Fee (2) - Entzaubert"

Die Dreizehnte Fee (2)
Entzaubert

   




Allgemeine Informationen: 

"Entzaubert" ist der zweite Teil von Julia Adrians "Die Dreizehnte Fee" Trilogie. Das Buch  erschien Ende 2015 und wurde vom Drachenmond Verlag veröffentlicht.








Das 220 Seiten lange Buch ist als e-Book (€ 3,99) und als Taschenbuch (€ 12,00) auf Amazon erhältlich. 

Das Cover ist, wie bereits das Erste, sehr schön und wirkt mystisch. Dieses hier strahlt noch dazu eine winterliche Atmosphäre aus. Was sehr passend ist, wenn man bedenkt an welchen Punkt der Geschichte wir Lilith in Band 1 verlassen haben. Der Titel passt ebenfalls perfekt zu Band 1 (Erwachen). Entzaubert vermittelt mir das Gefühl, dass die erste Euphorie verfliegt und man langsam auf dem Boden der Realität ankommt. 


Klappentext:

„Ich bin der Anfang, ich bin das Ende.“

Fünf Feen fielen unter dem Schwert des Hexenjägers. Jetzt ist es die Königin, die er jagt.
Im hohen Norden sieht die Dreizehnte Fee dem Urteil der verbliebenen Schwestern entgegen.

Und nur eine weiß das Ende, doch ihre Macht schwindet und mit ihr die einzige Chance das Rätsel um die Erweckung der gefährlichsten aller Feen zu entschlüsseln.

Sieh hin, flüstert die Königin. Lerne, was es heißt, mich zu betrügen!




Empfehlung (ohne Spoiler):

Nachdem ich Band 1 gelesen hatte und voll von den Socken war, konnte ich es kaum erwarten mit Entzaubert zu beginnen. Natürlich waren, nach dem fulminanten Auftakt zur Trilogie, die Erwartungen hoch. Doch diese wurden, ohne jeden Zweifel, erfüllt. Erneut entführt uns Julia Adrian auf eine Reise zur düsteren Seite von "Es war einmal..." 

Der Schreibstil..., nein man muss schon fast sagen der Schreibzauber von der deutschen Autorin ist ungebrochen. Bereits mit ihren ersten Worten fängt sie uns ein und schickt uns nach Pandora. Auch dieses Mal merkt man nicht wie die Zeit vergeht während man völlig in der Geschichte gefangen ist. Ich war regelrecht süchtig nach dem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen!

Zusätzlich macht es ungemein viel Spaß, die einzelnen Anspielungen bzw. Anlehnung auf Märchen und Mythologien zu enträtseln und Stück für Stück die Geheimnisse rund um die 13. Fee zu lüften.

Von mir gibt es für das Buch auf jeden Fall eine Kaufempfehlung. Alle die gerne Märchen oder Fantasy lesen, die sich im Young Adult Sektor (ab 16 Jahren) einordnen lässt, werden diese Reihe lieben. Es sollte allerdings unbedingt mit dem ersten Band begonnen werden, da es eine fortlaufende Geschichte ist und es keine Erklärungen ála "Was bisher geschah" gibt. 




Also kommen wir zur Bewertung:



   10 von 10 Lilly Blüten






Let's talk about (Achtung Spoiler!):


Erneut tauchen wir tief in die Welt Pandora ein und finden Lilith direkt dort wieder, wo wir sie verlassen haben. Auf dem Schlitten der Eishexe unterwegs nach Norden. Auf der Flucht vor dem Hexenmeister, der sie trotz der gemeinsamen Zeit töten wollte.

Lilith ist zu Beginn des Buches innerlich extrem zerrissen. Sie steht an einem Abgrund, der sie erneut ihre Menschlichkeit kosten könnte. Ihr innerer Kampf mit der Königin, die durch die Gegenwart der Magie genährt wird und immer mehr an Kraft gewinnt, grenzt an Schizophrenie.

Wie schon bei Gretchen (der Kinderfresserin) die durch die Feenmutter verrückt wurde und Marie der Brunnenhexe, die ihren angeblichen Opfern nur helfen wollte, zeigt uns Julia Adrian auch bei der Eishexe dass der Schein trügt. Auch die Gebieterin des Nordwindes ist nicht von Grund auf böse. Im Gegenteil, sie appelliert an Lilith.
Den auch die eisige Fee, die wohl eine Anlehnung an die Schneekönigin ist,  war einst nur ein kleines Mädchen, dass alles verlor, war ihr etwas bedeutete. So auch ihren kleinen Bruder der von der Drachenreiterin ohne Rücksichtnahme auf ihre Schwester verbrannt wurde. Bei dem Satz


"Selbst als die Feenkinder siegestrunken die Stätte ihres grausamen Ruhmes verlassen und die Älteste direkt durch den Aschehaufen läuft, der einmal der Junge mit dem pechschwarzen Haaren war, erkennt sie ihn nicht"



lief es mir eiskalt den Rücken hinab und ich erschauderte.


So kam die Auseinandersetzung zwischen der Eishexe und der Drachenreiterin nicht sonderlich überraschend, als Lilith ihren letzten Trumpf ausspielt um dem erneuten Dornröschenschlaf zu entgehen. Zu dem ihre Schwestern sie verdammt haben. Auch wenn diese Strafe humaner zu sein scheint, als der endgültige Tod nach einer Nacht des Missbrauchs durch den seltsamen Mogul, der direkt aus 1001 Nacht entsprungen zu sein scheint, aber dennoch ist es gleichbedeutend Lilith's Ende. Zumindest wenn der Prinz wirklich ihre wahre Liebe gewesen wäre. Doch wie wir am Ende des Buches erfahren ist dies in Wahrheit der Hexenjäger. Mein Gedanke dazu war "Ja!!! Ich wusste es!!!"

Während also der epische Kampf zwischen Feuer und Eis tobt flieht Lilith kopflos durch den Eispalast und plötzlich taucht Olga auf und rettet Lilith in dem sie sie ins Brunnenreich führt. Dort offenbart sich eine weitere Facette der Brunnenhexe. Denn diese scheint nicht nur eine Anlehnung an den Froschkönig und die Goldmarie zu sein. Sondern Marie verkörpert auch Frau Holle selbst. Überhaupt ist der Aufenthalt im Brunnenreich sehr aufschlussreich denn es unterstreicht, dass die Hexen nicht von Grund auf böse waren und das Marie sogar freiwillig in den Tod gegangen ist. Marie scheint eine der Hexen gewesen zu sein die nie ganz der dunklen Seite der Macht verfallen sind.
Zum anderen erfahren wir auch die Vorgeschichte von Olga und dem Hexenjäger und auch dass er mehrmals im Brunnenreich war und Marie sehr wohl kannte und wusste dass sie keine böse Fee war.

Nachdem Olga und Lilith das Brunnenreich verlassen, kommt es endlich zum Wiedersehen mit dem Hexenmeister, dass erst sehr unterkühlt ausfällt doch spätestens nachts, als er sie zum Zelt trägt, sehr heiß wird. Doch nicht nur die erneute körperliche Zuneigung der beiden lassen unseren Puls höher schlagen, sondern auch die Geständnisse die der Jäger seiner Hexe macht.

"Bei Gott. Ja"..."Ich will dich küssen"...
"Ich will dich berühren und spüren"...
"Ich will, dass du mich willst"





Leider ist ihr fragiles Glück nur von kurzer Dauer, den noch in der selben Nacht erfolgt ein Angriff der geflügelten Armee der Rabenmutter. Lilith zeigt dabei erneut ihre Menschlichkeit in dem sie auf der Seite der Menschen kämpft und auch nach dem Kampf dem sterbenden Jungen beisteht.


Inmitten all des Leides treffen wir erneut auf die 7. Fee. Die unauffälligste von allen. Befana, die gute Fee, vergibt nicht nur der Königin sondern auch der Feenmutter und möchte Lilith eine zweite Chance geben.

Doch nicht nur gegenüber den Menschen zeigt die 13. Fee Solidarität, sondern auch ihre Verbundenheit und Liebe für ihre Schwestern kehrt immer mehr zurück. So dass sie auch die geliebten Raben von Täubchen befreit, während wir einen tiefen Einblick in Olga's Kindheit erhaschen. Deswegen tat sie mir auch unheimlich leid, aber ich mag sie dennoch nicht und es nervte mich dass sie den Hexenjäger und Lilith begleitete.
Generell war ich an dieser Stelle des Buches von einigen Charakteren genervt (nicht falsch verstehen, das Buch selbst nervte mich nicht - die Magie war nach wie vor ungebrochen)
Olga nervte mich wegen ihrer Eifersucht und ihrer bloßen Anwesentheit
Das Orakel nervte mich, wegen ihrer dauernden Einmischung und dem damit einhergehenden Tod der Hexen.
Der Hexenjäger nervte mich wegen seiner Launen. Seine Heiß/Kalt Achterbahnfahrt konnte mit der Zeit ziemlich anstrengend sein. Warum hatte er nach dem Angriff des Moguls, denn nichts anderes war dieser Kuss, derart schlechte Laune? Aus Eifersucht? War es wegen dem Gespräch mit dem Orakel, oder war es einfach nur seine übliche Übellaunigkeit nach dem Sex? So als müsste er nach den gemeinsamen Zärtlichkeiten erst recht beweisen, dass er sie nicht mag.

Obwohl ich Olga nie richtig leiden konnte und um ihre Eifersucht wusste, war ich dennoch von ihrem Verrat überrascht. Doch eine eifersüchtige Frau ist nun einmal unberechenbar.

So gerät Lilith also durch Olgas Verrat in die Fänge der Rabenmutter, die wohl in Anlehnung an Schwanensee's Odile, den schwarzen Schwan, erschaffen wurde. Einmal mehr erhalten wir einen erhellenden Einblick in die Vergangenheit der Feenkinder, als Lilith's auf Odettes Gedenkstätte stößt. Odette deren Schicksal ebenso traurig wie prägend ist. Verraten durch Hans der doch nur die Freiheit für die Feenkinder wollte und doch nur sein Ende und das Ende der Unbeschwertheit herbeirief.

Denn mögen die Hexen in Pandora auch die Geiseln der Menschheit sein, so muss man auch festhalten, dass sie von den Menschen erschaffen wurden. Gejagt aufgrund von Hass, Unwissenheit, Angst & Gier, waren die einst unschuldigen Mädchen gezwungen worden stärker zu werden. grausamer und unerbittlicher als die Menschen die sie jagten. Sie wollten keine Angst mehr haben. Und so wurden sie durch die harte und unerbittliche Hand der Feenmutter von den Gejagten zu Jägern.





Die ganze Zeit während der Rückblenden habe ich mich gefragt wo eben jene Feenmutter eigentlich sei. Immer waren es Lilith oder die Eishexe die die kleinen beaufsichtigten oder die Menschen abwehrten. Dann als die Szene mit Hans kam, in der sie ihm den Friedhof mit all den verlorenen Feenkindern zeigte, kam mir der erste Verdacht, der sich erhärtete als Lilith von Marie erwartete den König, die Königin und die tote Odette als Schwan zu vergolden. Und schließlich bestätigte das Orakel meinen Verdacht und obwohl ich es irgendwie kommen sah, war ich schockiert.


Lilith ist die Feenmutter!!!!


Im letzten Talk about habe ich noch geschrieben, dass die Menschheit und die Feenmutter schuld an der Grausamkeit der Hexen sind. Dies sehe ich nach wie vor so. Doch jetzt wo ich weiß wie es dazu kam, dass die Feenmutter "geboren" wurde, muss ich sagen, dass ich sie ein Stück weit verstehe. Ich verstehe, dass Lilith diese Version von sich selbst erschaffen hat um die wenigen Feenkinder die sie retten konnte, stark genug für die harte, grausame Welt zu machen. Aus dem Wunsch heraus sich selbst und ihre "Kinder" von der Opferrolle zu befreien und den Menschen so ihre Grausamkeiten durch Grausamkeiten zu vergelten.


Zu guter Letzt möchte ich noch die Anspielungen auf Märchen und Mythologien mit euch durchgehen, die ich entdeckt habe:

Das Orakel - ist wohl der griechischen Mythologie entliehen, was man unter anderem an ihrem anderen Namen "Kassandra" bemerkt.
Eine zweite Anlehnung an die griechische Mythologie ist Marie's Goldgabe/Goldfluch, diese "Begabung" wurde dem griechischen König Midas entliehen.
Die Zwillinge Haruko und Akiko verkörpern für mich Schneeweißchen und Rosenrot. Die beiden Schwestern die sich so ähnlich oder doch so gegensätzlich sind. Sie verkörpern außerdem den Anfang und das Ende. Daher sind die Namen gut gewählt (Haruko - Frühlingskind und Akiko - Herbstkind)
Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Drachenreiterin nicht zuordnen kann. Aufgrund ihrer Verbundenheit mit Drachen erinnert sie mich an Daenerys Targaryen, aber sonst fiel mir zu ihr nichts ein. Wie sieht es bei euch aus? Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?


Wie fandet ihr den zweiten Teil der Trilogie?

Habt ihr eine Lieblingshexe?


Seid ihr auch so gespannt wie ich, wie es mit Lilith und dem Hexenmeister weiter geht, jetzt da sie die Wahrheit kennt und entschlossen ist zu ihm zurückzukehren?


Welche Anspielungen auf Märchen bzw. Mythologien habt ihr entdeckt. 


Ich freue mich schon drauf, eure Meinung zu hören.

Alle Liebe

eure total faszinierte Lilly 😘










Donnerstag, 24. August 2017

Let's talk about "Die Dreizehnte Fee (1) - Erwachen"


Die Dreizehnte Fee (1)
Erwachen

   




Allgemeine Informationen: 

"Erwachen" ist der erste Teil von Julia Adrians "Die Dreizehnte Fee" Trilogie. Das Buch  erschien 2015 und wurde erst auf Selfpublisher-Basis veröffentlicht, aber nach wenigen Monaten in das Programm des Drachenmond Verlags aufgenommen






Das 213 Seiten lange Buch ist als e-Book (€ 3,99) und als Taschenbuch (€ 12,00) auf Amazon erhältlich. 

Das Cover ist sehr schön und wirkt mystisch, als hätte man hinter Gestrüpp ein Geheimnis entdeckt. Der Titel machte mich sofort neugierig und suggeriert, dass dies erst der Anfang ist.


Klappentext:

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.

Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.






Empfehlung (ohne Spoiler):

Die Reihe rund um die dreizehnte Fee lag schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen. Als dann die Autorin bekannt gab, dass sie Rezensionsexemplare zum vergeben hatte, musste ich die Chance einfach ergreifen, und was soll ich sagen? Ich liebe es!

Julia Adrian hat es geschafft, dass ich sofort in ihre Welt eingetaucht bin. Von Anfang an hat mich ihr Schreibstil, der mich ein wenig an Nina Blazon, insbesondere an das Buch Ascheherz, erinnert hat, sofort gefesselt. Im Gegensatz zu Nina Blazon bzw. Ascheherz nimmt hier die Story schnell Fahrt auf und bleibt durchwegs spannend.

Eine Warnung muss ich jedoch aussprechen. Dieses Buch ist ein Zeitfresser. Der flüssige Schreibstil lässt euch eure Umgebung komplett vergessen und plötzlich sind schon 2 Stunden um. Also ACHTUNG SUCHTGEFAHR!

Ich liebe die Art und Weiße wie wir durch die Geschichte geführt werden, die Hinweise darauf mit welchen Personen wir es zu tun haben ohne diese konkret zu benennen und die unzähligen kleinen und großen Anspielungen auf Märchen.  


Von mir gibt es für das Buch auf jeden Fall eine Kaufempfehlung. Alle die gerne Märchen oder Fantasy lesen, die sich im Young Adult Sektor (ab 16 Jahren) einordnen lässt, werden diese Reihe lieben. 

Also keine falsche Scheu und lasst euch auf die düstere Seite von "Es war einmal...." entführen



Also kommen wir zur Bewertung:



   10 von 10 Lilly Blüten






Let's talk about (Achtung Spoiler!):




Die deutsche Autorin entführt uns wahrlich in eine Märchenwelt, jedoch ist diese so gar nicht märchenhaft, sondern eher düster. Doch was soll man erwarten, wenn sich Prince Charming als Weichei entpuppt und es der finstere Krieger ist, der deine Gefühle erwachen lässt.

Doch wer führt uns nun eigentlich durch die Geschichte? Wer ist die 13. Fee? Es gab die verschiedensten Indizien. Folgende Charaktere standen beispielsweise zu beginn zur Auswahl

Schneewittchen: Aufgrund des Aussehens, des Spiegels im Turm und dem Todesschlaf
Dornröschen: Hier passte ebenfalls der Todesschlaf, der Titel des Buches, die Dornenhecke und die Rosen beim Turm
Rapunzel: Der Turm, versteckt im Walt

Später kam noch ein Hinweis auf Rotkäppchen hinzu, da sie einen roten Mantel trug, als die Dorfbewohner ihre Mutter verbrannten. Ebenso der roter Mantel dem sie vom Uhrmacher erhält deutet darauf hin.

Doch auch ihr Name lüftet das Geheimnis nicht. Lilith...Lilith wie die Mutter aller Dämonen? Ist bzw. war sie deswegen die Gefährlichste von allen?

Fakt ist, dass sie wohl die Einzige von ihnen ist, die an die Liebe glaubt und sich nach ihr sehnt. Es wird auch immer offensichtlicher, dass sie eine gute Seite haben muss, denn warum hätte sie sonst vor ihrem Todesschlaf dafür gesorgt, dass die Kinderfresserin nicht in die Nähe von Kindern kommt.

Ich fand es auch toll, dass Lilith nicht sofort als Gutmensch dargestellt wurde und sämtliche Gefühle erst nach und nach in ihr erwachen. Einige davon weckt der Hexenjäger, andere ihre Schwestern und dann gibt es noch Elle. Die wunderbare, süße Elle. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob Lilith es schaffen würde, die kleine bei jemand anderen zu lassen.
Als die kleine Elle dann von dieser *hier schlimmsten Schimpfwort einfügen, dass ihr kennt* Meerhexe ertränkt wurde, war ich völlig am Boden. Ungläubig. Den Tränen nahe.



Julia Adrian du hast mir mein Herz gebrochen 💔😭😭



 Ich, als Mutter eines kleinen Mädchens, konnte Lilith's Reaktion auch absolut verstehen und bin eigentlich ein wenig enttäuscht, dass der Hexenjäger ihr das negativ auslegt. Ich meine klar zwei mal Unrecht ergibt kein Recht, aber in diesem Fall auf jeden Fall Genugtuung.

Generell fand ich die Beziehung zwischen dem Hexenjäger und Lilith sehr interessant. Obwohl er stock und steif behauptet, dass es der Prinz gewesen sei, der Lilith geweckt habe, kamen mir im Laufe der Story immer wieder Zweifel daran. Nicht zuletzt deshalb, weil die Beiden einander einfach nicht widerstehen können auch wenn sie eigentlich Feinde sind.




Die erste Szene zwischen den Beiden, die mich berührt hat, war als sie vor dem Eissturm flüchteten und er sie hochhebt, sie rittlings vor sich setzt und ihr seinen Mantel um die Schultern legt. Als sie dann im Haus der Sieben im Siebengebierge (Hallo Zwerge 😉) im Sterben liegt und er sich solche Sorgen um sie macht bzw. sich dann offenbart, dass sie nur seine Wärme spüren kann und durch ihn gerettet wurde, war ich überzeugt, dass da etwas IST zwischen den beiden.

Der darauffolgende Sex hat mich natürlich in meiner Überzeugung bestärkt 😉

Das auch sie mehr als nur Lust empfindet war spätestens klar, als sie den Hexenjäger während des Angriffs der Eishexe rettet und ihr eigenes Ende in Kauf nimmt.

Das Lilith und der Hexenjäger ihre Finger dauerhaft nicht von einander lassen können zeigt sich kurz darauf bei ihrer Rast in der Höhle. Auch sein Unwille sie mit dem Uhrmacher alleine einkaufen gehen zu lassen, zeigt dass er sich nicht von ihr trennen kann bzw. will. Den ich glaube nicht, dass dieses Verhalten aus Mangel an Vertrauen entstanden ist. Denn er vertraut ihr immerhin soweit, dass er sie Eva's Motive austesten lässt.

Bei ihrer dritten körperlichen Vereinigung kam es zu meiner Lieblingsstelle im Buch. Diese besteht nur aus 2 Worten.

Meine Hexe


Umso unverständlicher war, dass er sie bei seinen Gefährten so links liegen lässt. Wollte er sie reizen, eifersüchtig machen oder beschützen? Er hat einen Ausbruch ihrerseits doch geradezu provoziert. Was hat er sich davon versprochen? Wollte er so ihre Gefühle für ihn austesten?

Doch viel mehr als seine Gleichgültigkeit ihr Gegenüber im Hauptquartier der Hexenjäger, hat es mich schockiert, dass er sie tatsächlich töten wollte. Das er tatsächlich vorhatte sie eigenhändig zu erledigen. Es war ihm damit so ernst, dass er bereits die Waffe im Anschlag hatte und dennoch hat er Angst um sie, als sie mit ihrer Schwester von dannen zieht.


Ich fand die Antagonisten sehr gut in diesem Buch. Dass jede der Hexen bzw. Feen einen anderen bekannten Bösewicht verkörpert, ist toll.

Die Kinderfresserin ist in dem Fall eine Anspielung auf die Hexe aus Hänsel und Gretel (Hinweis: Lockst du sie immer noch mit Süssigkeiten?) Das absolut überraschende daran ist jedoch, dass die Hexe Gretel bzw. Gretchen ist!!!

Die Giftmischerin (Eva) symbolisiert mit ihren vergifteten Apfel die Stiefmutter von Schneewittchen.

Die Brunnenhexe vereint dabei sogar 2 Märchen. Zum einen, lebt sie in dem Brunnen in dem die Prinzessin aus "Froschkönig" ihre goldene Kugel verliert. Zum anderen ist sie die Gold Marie aus Frau Holle die in den Brunnen fällt, da ihr eine blutige Spindel hineingefallen ist. Sie ist eine besonders tragische Figur, da sie niemanden etwas schlechtes wollte, sondern im Gegenteil, den in den Brunnen gefallenen Kindern helfen wollte, sie hat sie beschützt.

Das Rattenbiest verkörpert eindeutig den Rattenfänger von Hamel der als Ersatz für die ausbleibende Bezahlung die Kinder einer Stadt entführt.

Die 💀💥💣Meerhexe ist ganz klar eine Anspielung auf "Die kleine Meerjungfrau*

Last but not least wäre da noch die Eishexe, welche die Schneekönigin verkörpern soll.

Wenn wir jedoch ein Fazit aus den Geschichten der einzelnen Hexen ziehen, dann wird klar, dass hinter jeder Fee bzw. Hexe ein kleines Mädchen steckt, dass von der Welt enttäuscht und verletzt wurde.
Ein Mädchen, dass erfahren musste, dass die Menschen mindestens genauso grausam sein können wie die dunkelste Fee.
Ein Mädchen dem beigebracht wurde, dass Liebe den Tod bedeutet und dem alles genommen wurde das es je geliebt hat. Bis es nur noch die Leidensgenossinnen hatte.

Die eigentliche Wurzel des Übels ist die Feenmutter, denn sie hat in den einst unschuldigen Mädchen Hass geschürt.





Hass auf die Menschen.
Verachtung für alle, die schwächer waren als die
Dreizehn Feen.



Wie fandet ihr den ersten Teil der Trilogie?

Wer war eure Lieblingshexe?

Was haltet ihr vom Hexenjäger?

Habt ihr noch weitere Märchenanspielungen entdeckt?

Ich freue mich schon drauf, eure Meinung zu hören.

Alle Liebe

eure Bloggerhexe Lilly 😘