Sonntag, 6. August 2017

Let's talk about "Unter einer Decke - Mitbewohner wider Willen"




 Unter einer Decke - Mitbewohner wider Willen

Mitbewohner Reihe 1

   




Allgemeine Informationen: 

"Unter einer Decke - Mitbewohner wider Willen" ist der erste Teil von Katie Weber's "Mitbewohner" Reihe. Das Buch  erschien im Januar 2017 und wurde auf Selfpublisher-Basis veröffentlicht.







Das 324 Seiten lange Buch ist als e-Book (€ 3,99) und als Taschenbuch (€ 10,99) auf Amazon erhältlich. Das Buch ist außerdem über Kindle Unlimited lesbar.  

Das Cover ist frech und locker und absolut passend zum Titel der einen auf eine lustige Geschichte hoffen lässt.


Klappentext:

Hollys Leben könnte so einfach sein. Wäre da nicht dieser unfassbar störende und auch noch ziemlich berühmte neue Mitbewohner, der die junge Frau jeden Tag aufs Neue in den Wahnsinn treibt.

Mit seiner überheblichen Art schafft es Nathan immer wieder, Holly aus ihrem Schneckenhaus zu locken, so sehr sie sich auch dagegen wehrt.

Langsam aber sicher scheint ihre Welt kopfzustehen und der anfangs so verhasste Mitbewohner mausert sich zu einem unverzichtbaren Teil ihres Lebens. Bis Holly eines Tages etwas erfährt, das ihr Universum erneut rotieren lässt.


Empfehlung (ohne Spoiler):

Dies ist das zweite Buch, dass ich von Katie Weber lesen und erneut überzeugte sie mich mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihren tollen Gefühl für außergewöhnliche zwischenmenschliche Beziehungen.

Auch habe ich hier erkannt welches breite Spektrum die Autorin abdeckt. Während der erste Roman den ich von ihr gelesen habe (Breathe again - Since you've be gone) sehr emotional und beinahe melancholisch war, ist dieses Buch hingegen mit sehr viel Humor geschrieben, bringt einen ständig zum schmunzeln und liest sich luftig leicht. Ein ideales Buch für zwischendurch.

Die Charaktere von der deutschen Autorin mit russischen Wurzeln sind nie geradlinig sondern haben Ecken, Kanten, Spleens oder Komplexe. Ich habe zum Teil gesehen dass Leute bekrittelt haben, dass sich die Protagonistin "dämlich" verhält, aber genau dass ist doch der Kernpunkt der Geschichte. Wenn dieses "Hinderniss" nicht wäre, wäre die Geschichte doch in zwei Minuten erzählt und langweilig. 



Trotz des vielen Lobes gibt es von mir Punkteabzug, weil ich persönlich einfach die Auflösung des Dilemmas nicht so gut fand und ich diese stilistische Art von Enden nicht so gerne mag. Aber das ist einfach Geschmackssache.

Dennoch bekommt dass Buch von mir eine absolute Leseempfehlung. Jeder der gerne witzige Liebesromane mag und ein Herz für Protagonisten mit Fehlern hat sollte unbedingt zugreifen. 




Also kommen wir zur Bewertung:



   8 von 10 Lilly Blüten




Let's talk about (Achtung Spoiler!):


An "Unter einer Decke" hat mir am besten gefallen, dass die Story von Anfang an sehr witzig ist. Es ist ein tolles Buch um die eigene Stimmung aufzuhellen. Als sich dann auch noch herausstellte, dass es eigentlich eine "Sandkastenliebe" ist war ich Feuer und Flamme. Ich liebe solche Geschichten einfach ❤

Ich persönlich hätte wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen wenn Nathan plötzlich bei mir im Wohnzimmer gesessen hätte und danach wäre ich vermutlich geflüchtet und hätte die Polizei gerufen. 😅
Ich habe allerdings Marc's Entschuldigung, dass er nicht wusste, dass Nathan wirklich ernst machen wollte für unzureichend empfunden. Denn wenn er nicht dachte, dass Nathan ernst macht, warum hat er ihm dann den Schlüssel gegeben?


Holly und Nathan sind einfach so unfassbar witzig mit ihren ständigen Streitereien. Ich liebe vor allem Holly's innere Monologe, wenn sie Nathan durchwegs beschimpft.
Als Nathan jedoch Holly's sorgsam erstellten Plan für alle Lebenslagen einfach in den Müll geworfen hat, dachte ich jetzt wäre Schluss mit lustig, doch dann reagierte Holly gar nicht großartig darauf. Dass fand ich ein wenig unglaubwürdig, denn jemand, der so penibel, ja fast neurotisch, seinen Alltag plant bekommt bei einer solchen Aktion normalerweiße einen Nervenzusammenbruch. Doch es stört mich jetzt nicht wirklich, nur fiel es mir eben auf.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Kapitel aus Nathans Sicht. Da seine Gedanken weniger wirr sind als Holly's und er ein klares Ziel verfolgt, geben seine Kapitel dem Buch eine Richtung. Durch ihn versteht man auch Holly besser, da er sie absolut durchschaut, meist besser als sie sich selbst.




Ebenso super, fand ich die Kosenamen die sie sich Gegenseitig gegeben haben, Bambi, Rehauge, Prinzessin...doch auch Holly's Esel und Klopfer waren durchaus passend. Schade fand ich, dass ausgerechnet "Rehauge" am Ende übrigblieb, da ich diesen Spitznamen am wenigsten mochte. Das ist allerdings Geschmackssache.

Besonders gelungen fand dich auch die kleinen Nebenrollen wie z.B. Cooper, den Hobbit. Ich habe diesen Typ dermaßen gefeiert 😂 mit seinem Ring und seinem Buch. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen. 

Ebenfalls toll fand ich, wie sich die beiden langsam näher kamen. Erst an dem Abend in der der Bar mit der unsagbar dreisten Kellnerin (Holly ist eine lustige Betrunkene) dann der Abend an dem Nathan betrunken nach Hause kommt und ihr sein Manuskript zeigt, wobei ich im ersten Moment dachte, dass er ihr Fotos von früher zeigen wollte. Ich fand dass so süß wie nervös er war.
Dann eines meiner absoluten Highlights - die Ladenszene! Ich liebe sie! Denn ich finde dass sie einen ganz wichtigen Schlüsselmoment verkörpert
Und schließlich DER KUSS und die erste gemeinsame Nacht, einfach zum dahinschmelzen, wenn nicht danach einfach alles schief gehen würde.

Nach dem Holly Nathans Gespräche mit Marc und Melissa belauscht hat, musste das alles unweigerlich in einem Super GAU enden. Was ich mich allerdings gefragt habe war, warum Melissa ihren Bruder nicht einfach eine SMS geschickt oder angerufen hat, wenn sie ihm doch so dringend erzählen wollte warum sich Holly nicht mehr an ihn erinnert?

Die Auseinandersetzung in der Bar ist heftig und ich muss sagen, dass mir Sally auch nicht wirklich sympathisch war. Wenn meine beste Freundin so enttäuscht von allen wäre und sich merklich mit Selbstzweifel und Einsamkeit rumschlägt, dann lass ich sie nicht einfach alleine weglaufen und sage auch noch, dass niemand solle ihr nachgehen, da sie sich auf gut deutsch "erst abregen soll". Das wirkte irgendwie kalt und auch ein wenig feige.

Ich war froh, als Nathan ihr dann doch nach ging und ihr endlich die ganze Geschichte und seine Gefühle gestand. Holly's Reaktion fand ich nicht so toll bzw. fand ich es für den ersten Moment verständlich, aber ich mochte es nicht, dass Nathan tatsächlich auszog (er hätte um sie kämpfen sollen) und sie ihn quasi monatelang zappeln ließ. Ich kann ihre Verletztheit im ersten Moment zwar durchaus verstehen, dennoch habe ich auch für Nathan Verständnis, der dachte seine erste große Liebe habe ihn vergessen und er wäre ihr nie so wichtig gewesen wie sie ihm. Er konnte ja schließlich nicht ahnen, dass ihre Eltern Holly eingetrichtert haben, dass er reine Fiktion war. 
Da ich generell kein Fan von "Zeitsprung-Enden" bin war das also nichts für mich, aber auch dass ist bekanntlich Geschmackssache.
Überhaupt wirkte das Ende auf mich gehetzt, so als hätte die Autorin in den letzten Zügen so ein wenig die Lust verloren oder war gedanklich bereits beim nächsten Projekt. Es wirkte ein wenig wie "Lass es uns schnell hinter uns bringen".

Nichtsdestotrotz, hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich bin inzwischen ein absoluter Fan von Katie Weber

Wie fandet ihr das Buch?

Aus welcher Perspektive habt ihr lieber gelesen?

Wie fandet ihr das Ende?





Alles Liebe

eure immer noch lachende Lilly 😘



















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