Sternenscherben
Allgemeine
Informationen:
"Sternenscherben"
ist bereits das dritte Buch von der deutschen Autorin Teresa Kuba.
Das Buch erschien am 12.
Oktober
2017
und wurde beim
Drachenmond Verlag veröffentlicht.
Das
240
Seiten lange Buch kostet als e-Book € 3,99.
Ihr könnt auch die Taschenbuchausgabe für € 12,90 unter anderem auf Amazon erstehen.
Das
Cover ist wie fast alle Cover des Drachenmond Verlags einfach
wunderschön und wurde von Alexander Kopainski designt.
Der
Titel klingt sehr mystisch und verspricht eine spannende Geschichte.
Klappentext:
Mein
Name ist Nora Stars und ich gehöre zur Elite des perfekten Systems.
Unter meiner Haut sitzt ein Chip, der verhindert, dass ich eine der
letzten Städte der Erde verlasse, denn außerhalb leben die
Outsider. Wertlose Menschen, die ohne den Schutz der Stadt wahnsinnig
wurden.
Ausgebildet
zur Kämpferin, werde ich alles für das System tun. Aber ich bin
anders, denn mein Haar ist nicht blond wie das der meisten
Privilegierten, es ist pechschwarz. Und obwohl alle meine
Erinnerungen vor meinem 18. Lebensjahr gelöscht wurden, erscheinen
in meinen Träumen Bilder aus einem längst vergangenen Leben –
einem Leben außerhalb der Stadt.
„Bist
du ein Wertloser, Darian?“, versuche ich ein letztes Mal, eine
Antwort aus ihm herauszubekommen.
„Das
entscheidet nicht das System, das entscheidest ganz alleine du, ob
ich dir etwas wert bin.“
Empfehlung
(ohne Spoiler):
Die
Dystopie aus der Feder von Teresa Kuba lässt mich zwiegespalten
zurück. Zu Anfang tat ich mich mit der Protagonisten wirklich
schwer, was sich im Laufe des etwas Buches besserte. Zusätzlich
verwirrte mich die Geschichte zu Anfang wegen der vielen Informationen. Als
sich dies legte, war ich wirklich begeistert von der Story, auch
wenn mir die Charaktere für mich zu wenig Tiefgang hatten, vor allem
die Nebencharaktere konnten mich nicht überzeugen. Doch auch manche Handlungen der Hauptcharaktere waren für mich nicht nachvollziehbar
Die
Autorin aus Freising hat einen tollen Schreibstil der einen guten
Lesefluss garantiert. Die Strukturierung des Buchs in relativ kurze
Kapitel sorgt zusätzlich dafür, dass man das Buch nicht mehr aus
der Hand legen kann. Auch die Dynamik zwischen den Protas fand ich
toll. Aber das letzte Drittel insbesondere, der große Showdown und
den Epilog haben mich sehr enttäuscht. Das Ende wirkte sehr gehetzt
und nicht mehr wirklich gut ausgearbeitet.
Alles
in allem kann ich sagen, dass ich die Grundidee der Geschichte toll
fand, aber die Umsetzung teils etwas holprig bzw. gehetzt war. Wen das nicht stört und gern eine Story mit einem interessanten dystopischen Setting lesen möchte, ist hier genau richtig.
Bewertung
6
von 10 Lilly Blüten
Let‘s
talk about (inkl. Spoiler!):
Wie
bereits in der Empfehlung erwähnt, habe ich mich mit den Charakteren
etwas schwer getan. Nora ist nicht unbedingt ein einfacher Charakter
der einen auf Anhieb sympathisch ist. Selbst jetzt nach Abschluss des
Buches, kann ich nicht wirklich sagen ob ich sie wirklich mochte. Was
ich jedoch sagen kann, ist, dass ihre Geschichte sehr interessant
war.
Doch
nicht nur mit Nora ging es mir so, sondern auch mit den anderen
Charakteren. Sei es Ruby die sich zwar ziemlich bald als Bit...
rausstellte, aber deren Sinneswechsel am Ende nicht wirklich
schlüssig war bzw. erklärt wurde. Oder Davinie, sie hatte so gut
wie keine Tiefe, warum hat sie sich mit Nora angefreundet, was war
ihre Forschung etc pp. Das könnte ich ewig so weiter führen. Die
einzige Ausnahme ist in Ansätzen Ruby.
Ruby
ging mir von allen Charakteren noch am meisten ans Herz, doch auch
bei ihr fehlte die Tiefe, so das ich ihren Tod zwar tragisch aber
nicht besonders emotional fand. Außerdem wurden manche Sachen auch
einfach nicht aufgeklärt. Was ist zum Beispiel in der Vergangenheit
zwischen Ruby und Lennox vorgefallen? Wurde Ruby auf der
Säuglingsstation tatsächlich zum Sex gezwungen bzw. zur
Schwangerschaft? Sind auch Babys gestorben bei dem Angriff der
Herbaner? Das wären alles Möglichkeiten für emotionale Trigger
gewesen.
Das lässt sich besonders gut sicherstellen, in dem man dafür sorgt, dass die Mitglieder der Organisation möglichst wenige eigenständige Gedanken haben. Jegliche autonome Erfahrungen die von den Grundsätzen des Systems abweichen werden daher direkt wieder aus dem Gedächtnis der Mitglieder gelöscht.
Gut, dass dies bei Nora nur zum Teil funktioniert. Die Erinnerungsfetzen die immeer wieder aufflackerten fand ich ein toll. Auch wenn ich mir, wie bereits erwähnt, mehr Informationen gewünscht hätte.
Das
zweite Mittel mit dem das SYSTEM seine Mitglieder gefügig hält, ist
Angst. Wie man eindrucksvoll bei dem Verfahren gegen Aliya sieht,
wird jeder noch so kleine Verstoß hart bestraft und selbst als Nora
ihre Beschuldigung zurück zieht besteht der Gebieter auf eine Strafe
die noch Schlimmer war als der Tod, so kann es Aliya wohl niemand
verdenken, dass sie den Selbstmord wählte.
Der
Gebieter zögerte ja schließlich auch nicht, Nora festzunehmen,
sobald sie nicht mehr die gefeierte Heldin war und dem System nicht
mehr diente. Ebenso wie er keine Skrupel hat sie hinzurichten, obwohl
sie ihm eine Lösung präsentiert, die sie alle retten könnte.
Schön
fand ich, das Statement dass die illegale Party setzte. Denn egal wie
sehr man die Menschen manipuliert und versucht sie zu beherrschen den
funken eines freien Geistes, eines rebellischen Auflehnens kann man
nicht töten.
Das
Nora etwas Besonderes ist, zeigt sich neben ihren Träumen bzw.
Erinnerungen auch durch ihre Teleportationen, dass sie allerdings ein
Alien ist, fand ich ein wenig naja. Aber gut kann man natürlich
machen. Doch auch ihr Mitgefühl, dass sie beispielsweise auf dem
Rückweg von der Feldprüfung zeigte macht sie zu etwas Besonderen,
auch wenn es für ihre Rasse komplett untypisch ist.
Weil
wir gerade von dieser Prüfung sprechen, diese fand ich leider gar
nicht gut. Ich fühlte mich wie in einer Fanfiction zu Die Tribute
von Panem. Die Checkpoints als Synonym für die Sponsorengeschenke
und das Mädchen dass sie am nächsten Tag töten wollte, in
Anlehnung an Glimmer und Clove. Sogar die Zweisamkeit in der Höhle
zwischen Darian und Nora erinnerten mich an Katniss und Peeta. Auch
der Abtransport mittels eines Flugzeugs erinnert stark an die
Hoovercrafts.
Das
selbe Gefühl hatte ich übrigens auch am Ende des Buches. Das Ende
der Trilogie von Suzanne Collins zeigt Katniss und Peeta auf einer
Wiese mit ihren Kindern und bei Sternenscherben erwartet uns ein
ähnliches Bild.
Versteht
mich nicht falsch, ich würde nie behaupten dass die Ähnlichkeiten
Absicht sind. Ich habe mich nur gefragt ob eventuell die Idee aus
einer Idee zu einer FF zu Panem entstand. Sprich ob die Geschichte
rund um Katniss vielleicht Inspiration zu einer neuen Geschichte war,
was ja ganz normal und legitim ist. Ich weiß, das man für die
eigenen Projekte sowieso betriebsblind ist, aber mir ist es eben
aufgefallen und ich fand einfach, dass die Prüfung nicht zum
Gesamtkonzept des Systems passte, das sonst so darauf aus war die
Mitglieder innerhalb der Grenzen zu halten.
Dann
kommen wir zu Darian. Von Anfang an mochte ich die Dynamik zwischen
ihn und Nora. Die gegenseitigen Stichelein fand ich super gelungen
und gaben der Handlung eine schöne Auflockerung und obwohl Darian ja
von Anfang an behauptet dass Nora in ihn verliebt sei, denke ich,
dass er es war der als erster Gefühle hegte. Ich persönlich liebe
seine Rettungen, auch wenn er sich fortwährend darüber beschwert.
Aber ich muss gestehen, dass ich seine Handlungen teils nicht ganz
nachvollziehen konnte. Wenn er Nora unbedingt beschützten wollte
während der Prüfung warum ist er dann aus der Stadt geflüchtet
anstatt mit ihr gemeinsam anzutreten? Das wirkte auf mich unlogisch
und ein wenig konstruiert.
Spannend
war natürlich die Frage wer Darian wirklich war und was sein Ziele
sein mochten. Als dann der Virus in der Stadt ausbrach, dachte ich
erst es wäre ein biologischer Angriff, vor allem aus dann Darian an
Noras Bett auftauchte und sie küsste um sie mit den entsprechenden
Antikörpern zu versorgen. Was ich mich allerdings gefragt habe war,
woher wusste er dass die krank war und warum zur Hölle lebte der
Gebieter noch, obwohl er einer der Ersten war die krank geworden
sind. Achso und na klar Darian, bei dem Kuss ging es nur um die
Antikörper, denn dies war ja der einzige Weg diese zu übermitteln
nicht wahr???? rofl
Als
er sie schließlich vor den Soldaten in der Stadt rettete, die sie
umbringen wollten, dachte, ich trotz allem, dass sie nun endlich eine
Chance hatten, immerhin hatte sie Leeron im Zuge der
Selbstverteidigung getötet. Auch wenn klar war, dass es deswegen
natürlich Streit geben würde, war ich ungläubig, als Darian
tatsächlich ging und sie quasi zum sterben zurück ließ. Das hätte
ich nicht gedacht. Von da an ging alles unheimlich schnell und die
Handlung wirkte gehetzt und nicht mehr wirklich schön ausgearbeitet.
Doch lassen wir das mal außer Acht fand ich es zum Teil auch
unglaubwürdig, dass Darian sich erst extra auf den Weg macht um Nora
zu retten und sie dann während der Gefangenschaft nicht miteinander
reden. Warum hat sich Nora nicht mehr teleportiert? Also hier hatte
ich einfach das Gefühl, man hat das aus Bequemlichkeit so
geschrieben, aber stimmig wirkte es nicht.
So
ging es mir dann leider auch mit dem Rest des Buches. Ich fand den
großen Showdown so lala wie gesagt fehlt mir auch das Verständnis
dafür warum Milay ihre Gesinnung so schnell geändert hat, vor allem
da sie Nora ja auch nicht mochte. Auch warum dann der Tod des
Gebieters quasi die Lösung warum alle Völker wieder friedlich
wurden und zum Heimatplaneten zurückkehrten. Nein, sorry das alles
wirkte seicht und unausgearbeitet und hat für mich den
Gesamteindruck des Buches klar gemindert.
Oder
seht ihr das anders?
Wie
hat euch das Buch gefallen?
War
fiel euch positiv oder negativ auf?
Ich
bin schon sehr auf eure Meinung gespannt.
Alles
Liebe
eure
Lilly 😘
Bildquelle:
Amazon, Pixabay
Wieder mal ein sehr schöne Talk About! :-D Da ich am Samstag den Drachenmond Verlag stürmen werde, hat mich deine Rezension jetzt sehr interessiert! Die Story klingt auch verlockend, aber ich werde mich wohl für 1-2 andere Bücher entscheiden. lg Nadine von Nannis Welt
AntwortenLöschenJa, da gibt es sicher noch andere Bücher, die dein Interesse wecken. Ich kann zum Lachen "Bin hexen, wünscht mir Glück" empfehlen. Im Moment lese ich "Die Schöpfer der Wolken" aus dem DM Verlag aber bisher haut es mich nicht von den Socken, ich finde es zieht sich, aber das ist wohl Geschmackssache.
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